Das Wetter an einem Sonntag sollte unstabil sein – Regen war vorhergesagt, deshalb haben wir uns gedacht wir machen einen kleinen Kulturausflug in Richtung Liepāja – Kanosta – Grobina.

Vom Campingplatz aus ist man zuerst in Grobina, diese kleine Stadt ist ein kleines gemütliches Städtchen mit einem großen See in der Mitte, ganz hübsch gemacht. Dort sollte laut Prospekt des Tourismusverbandes es ein Vikinger Zentrum geben in dem man so einiges erleben kann. Leider war dem nicht so, als wir dort ankamen, fanden wir nur eine verschlossene Hütte vor. Einige Kanufahrer die gerade ihre Kanus ausräumten hatten uns, dann die Auskunft gegeben das man nur nach Voranmeldung die Angebote nutzen kann und das sonst keiner vor Ort ist. Das war etwas schade… Nun gut, dann sollte es weiter gehen zur nächsten Station.

Mehr durch Zufall haben wir dann das Schloss in Grobina gefunden und sogleich besucht. Die Ruine ist von einem schönen Park mit einer Information umgeben. Ein Spielplatz ist auch vorhanden. Wir haben uns es kurz angeschaut und dann ging es auch schon weiter…

Richtung Liepāja sollte es gehen – auf dem Weg nach Liepāja kommt man auf bestimmten Wegen durch Kalosta…
Wenn man durch Kalosta fährt, wird sie einem zwangsläufig auffallen, die goldene Kuppel der Orthodoxen Kathedrale von Kalosta. Diese ist von außen ein Augenschmaus – auch diese hatte eine wechselvolle Geschichte. Von den Russen als Casino und Sporthalle missbraucht ist sie Seite der wende endlich wieder ein Gotteshaus.
Im Inneren sieht man, das das Gotteshaus mal anders verwendet wurde.

Gefängnis Kalosta – Urlaubstipp

In einem Reiseführer haben wir gesehen das es in Kalosta ein Gefängnis sein soll, welches ein Museum ist. Also haben wir uns auf den Weg gemacht gespannt was uns erwarten wird.
Am Gefängnis, welches am Rande einer relativ trostlosen Militärstadt liegt angekommen, konnte man den alten Backsteinbau mit Innenhof betreten. Im Inneren des Hofes kann man Bilder bzw. Fotografien und meist russische Militärtechnik bestaunen.
Im innere des Gefängnisses angekommen wird sich alle Mühe gegeben alles so realistisch wie möglich aussehen zu lassen. Die Begrüßung und das Kassieren erfolgt durch uniformierte Mitarbeiter (Der Kassierer – spricht gebrochen deutsch – in einer Art wie ein Russischer Offizier in der DDR 😉 also schon real).
Wir haben dann eine Führung auf Englisch gebucht, für uns 5 betrug das Eintrittsgeld ca. 20 EUR – das ist im Verhältnis zu den sonst im Land üblichen Eintrittsgeldern schon etwas viel, aber für das, was man geboten bekommt und im Verhältnis zu in Deutschland üblichen Eintrittsgeldern völlig o.k..
Die Führung war auf Englisch, toll gemacht und sehr informativ. Man erfährt viel über die wechselhafte Geschichte des Gefängnisses welches eigentlich, als Krankenhaus gebaut wurde. Als auch über die Wechselhafte Geschichte Lettlands.
Nach der Führung haben wir uns in der Gefängniskantine ein Essen gegönnt – dort gibt es sehr gutes und günstiges Essen.

Man sollte, wenn man in Liepāja, bzw. Kanosta ist auf jedem Fall dieses Highlight mitnehmen, allerdings sollte man, wenn man eine Führung bucht, schon etwas englisch können, da man sonst nichts versteht.

Nach diesem eindrucksvollem Highlight haben wir uns weiter auf den Weg nach Liepāja gemacht.

In Liepāja sollte es ein Stadtmuseum geben, da wir irgendwie noch in Museumslaune waren haben wir das Museum zielstrebig angesteuert.

Das Stadtmuseum von Liepāja

Die Museumsmitarbeiterin konnte nur Russisch oder lettisch – ein Glück das meine Frau Russisch versteht. Aber man käme sicher auch anders zurecht. Im Museum ist die Hauptausstellung kostenlos (unvorstellbar für Deutschland). Die Ausstellung ist sehr umfangreich und sehr Information, teilweise wird auch die Deutsche Geschickte als Liebau behandelt, aber man kann auch so einiges über die Handwerkskunst und das Landleben erfahren. Es werden aber aus allen Epochen der Stadtgeschichte behandelt und informativ zu Schau gestellt.
Nach diesem Museum haben wir uns der Promenade zugewandt, sie befindet sich unweit einer imposanten bernsteinfarbenen Konzerthalle.

Die Promenade verläuft entlang des Hafens, ich persönliche fand sie im Vergleich zu anderen Promenaden etwas langweilig und verschlafen. Wer sich für Schiffe interessiert kann dort aber allerhand Schiffe sehen. Wer sich kleine Krabbenfischer Boote erhofft kommt da nicht auf seine Kosten.
Anschließend haben wir noch einen kleinen Stadtrundgang gemacht.

Zum Abschluss des Tages haben wir noch einen kurzen Abstecher zum Seefahrer Denkmal gemacht, dieses befindet sich im Strandpark. Da es schon spät war haben wir nur kurz das imposante Seefahrerdenkmal – es zeigt eine Frau, die auf Ihren Mann wartet – besucht um dann gleich die Heimfahrt zum Campingplatz anzutreten.

Den Ausflug haben wir dann am folgenden Tag weiter geführt…